Berlin. Zum kostenlosen Standard-Girokonto erhalten Kunden der Neobank Revolut eine Debit-Kreditkarte. Diese Vorteile sind dabei inklusive.
Die Girokarte scheint für viele moderne Finanzdienstleister ein Relikt aus der Vergangenheit zu sein. Statt einer Girokarte (EC-Karte) geben immer mehr Neo- und Direktbanken sogenannte Debitkarten in Kooperation mit Visa oder Mastercard als Standardkarten aus. Sie sollen die Vorteile einer Girokarte mit jenen der Kreditkarte vereinen. Während Direktbanken wie die ING die Girokarte zum Girokonto nur noch gegen eine Gebühr vergeben, bieten reine Neobanken wie Revolut, die Bankgeschäfte ausschließlich per App anbieten, gar keine Girokarte an.
Gerade Revolut-Kunden profitieren im Gegenzug aber von anderen Vorteilen. Je nach Girokonto-Abo können sie etwa Reiseversicherungen oder Cashback nutzen. Das Standard-Abo ist kostenlos – es ist also kein bestimmtes Einkommen wie für das Girokonto der DKB nötig, um das Konto nutzen zu können. Auch die Debit-Kreditkarte von Revolut kommt ohne Jahresgebühr. Aber lohnt sich das gratis Angebot auch?
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Revolut und wie kann die Kreditkarte verwendet werden?
- Welche Kosten können bei der Revolut-Kreditkarte anfallen?
- Ist ein Kreditlimit bei Revolut möglich?
- Welche Zusatzleistungen bieten die Kreditkarten von Revolut?
- Erfahrungen und Tests zu Revolut: Wie wird die Bank bewertet?
Was ist Revolut und wie kann die Kreditkarte verwendet werden?
Revolut hat seinen Hauptsitz in London und besitzt eine Banklizenz für den Europäischen Wirtschaftsraum. Die Firma darf in Deutschland also legal Girokonten anbieten. Im Unterschied zu Direktbanken wie der ING oder der DKB sind Neobanken wie Revolut noch stärker digitaler ausgelegt.
Während viele Direktbanken ihre Bankgeschäfte weiterhin übers Telefon oder den Browser anbieten, funktioniert die Kontoführung bei Neobanken wie Revolut nur noch mit einer Banking-App auf dem Smartphone. Dieses ist zusammen mit einem Girokonto erforderlich, um eine Revolut-Debit-Kreditkarte nutzen zu können.
Revolut gibt sowohl Visa- als auch Mastercard-Debitkarten aus. Kunden können ihre Kartenmarke allerdings nicht selbst bestimmen. Für die Zusendung einer physischen Debitkarte bezahlen sie zudem einmalig 7,99 Euro.
| Produkt | Revolut Kreditkarte |
|---|---|
| Jahresgebühr | keine, einmalig 7,99 Euro für den Versand |
| Kontoführungsgebühr | Standardkonto ist kostenlos |
| Kreditkartenart | Debit |
| Kreditlimit | Nein |
| Zahlen im In- und Ausland | kostenlos und ohne Fremdwährungsgebühr |
| Bargeld | 200 Euro oder 5 Auszahlungen pro Monat kostenlos |
| Versicherung | Erst ab Premium-Abo für 7,99 Euro pro Monat |
| Cashback | Zwischen 3 und 10 % für Reiseunterkünfte, je nach Abo |
| Zusatz- und Partnerkarte | bis zu 13 Stück möglich |
| Abrechnung | zeitnah über das Girokonto |
Welche Kosten können bei der Revolut-Kreditkarte anfallen?
Im Standard-Abo fallen bis auf die Versandkosten weder Gebühren für die Kontoführung noch für die Revolut-Kreditkarte an. Ist das Limit für Bargeldabhebungen ausgereizt, berechnet Revolut pro Transaktion eine Gebühr von zwei Prozent des Betrags. Dabei gilt: je höher das Girokonto-Abo, desto höher auch das Limit im Monat.
Die Check24-Bank C24 handhabt es bei der Debit-Mastercard ähnlich. Auch hier ist die Anzahl an kostenlosen Bargeldabhebungen begrenzt. Eine Alternative ist die Debit-Kreditkarte von Trade Republic, mit der Kunden einem Betrag von 100 Euro beliebig oft Bargeld an Geldautomaten abheben können. Auch die Visa-Karte der ING* erlaubt ab einem Ausgabewert von 50 Euro beliebig viele Bargeldabhebungen in Euro.
Auch viele Revolving-Kreditkarten mit Verfügungsrahmen bieten einen kostenfreien Bargeldbezug. Hierzu zählen die Barclays Visa* oder die Kreditkarte der Bank Norwegian.
Ist ein Kreditlimit bei Revolut möglich?
Debitkarten wie von Revolut bieten grundsätzlich kein Kreditlimit, allerdings können Kunden in ihrem Girokonto einen Dispositionskredit einrichten. Im Vergleich zu Kreditkartenzinsen sind die Dispozinsen häufig sogar etwas niedriger. Wer eine Kreditkarte mit Verfügungsrahmen möchte, muss dagegen gezielt nach einer Revolving-Kreditkarte suchen. Für diese Kreditkartenart sind aber ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Kreditwürdigkeit bei der Schufa Voraussetzung.
Welche Zusatzleistungen bieten die Kreditkarten von Revolut?
Bereits im Standard-Girokonto bietet die Kreditkarte von Revolut grundlegende Funktionen wie das gebührenfreie Bezahlen im In- und Ausland, einen kostenfreien Währungsumtausch bis 1000 Euro im Monat und einen vergünstigten Zugang zu Flughafen- oder Bahnhoflounges. Mastercard und Visa werden nahezu weltweit akzeptiert.
Zusatzleistungen wie Versicherungen oder ein höheres Reise-Cashback gibt es erst ab den höheren Girokonto-Abos. Preislich in der Mitte liegt das Premium-Abo für 7,99 Euro pro Monat. Im Unterschied zum Standard-Abo bietet es folgende Zusatzleistungen:
- Reisekrankenschutz
- Mietwagenversicherung mit Selbstbeteiligung
- Wintersport-Versicherung
- Versicherung für Flugverspätung und Gepäck
Damit bietet Revolut einen größeren Umfang an Versicherungsleistungen an als manche Bank bei der kostenlosen Kreditkarte ohne Jahresgebühr. Kunden sollten sich dennoch die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Versicherungskonditionen durchlesen. Diese regeln zum Beispiel die Schadenshöchstgrenze, bis zu der eine Versicherung zahlt.
Als Top-Produkte unter den Kreditkarten mit Versicherungen gelten die American Express Gold* oder die American Express Platinum Card mit jeweils sehr umfangreichen Zusatzleistungen.
Was ist der Priority Pass?
Hierbei handelt es sich um ein weltweites Programm, das seinen Mitgliedern Zugang zu Flughafen-Lounges weltweit ermöglicht. Der Priority Pass ist unabhängig von der Fluggesellschaft oder der Ticketklasse, mit der man reist, und bietet Mitgliedern einen Lounge-Zugang. Neben der entspannten Atmosphäre in den Lounges profitieren die Gäste von Vorteilen wie kostenlosem WLAN, Speisen und Getränken und in einigen Fällen auch von Duschmöglichkeiten. Es gibt verschiedene Mitgliedschaftsstufen, die von bezahlten Einzeleintritten bis zu unbegrenztem Zugang reichen. Der Pass wird oft als Zusatzfunktion bei hochwertigen Kreditkarten angeboten und ist speziell für Vielreisende attraktiv.
Fazit zu Revolut: Top-Kreditkarte mit einem Nachteil
Schon im Standard-Girokonto kann die Debit-Kreditkarte von Revolut überzeugen. Kostenlose Zahlungen im In- und Ausland sind ohne Probleme möglich. Mit fünf kostenlosen Auszahlungen pro Monat ist Revolut sogar noch etwas besser als die C24-Bank mit ihrem Girokonto „Smart“. Dieses erlaubt monatlich vier kostenlosen Bargeldabhebungen am Automaten. Wer allerdings öfter Bargeld benötigt, könnte mit einer Alternative glücklicher werden.
Die ING und Trade Republic begrenzen die kostenlosen Abhebungen nicht. Dafür müssen Kunden bei der ING minimal 50 Euro und bei Trade Republic mindestens 100 Euro abheben. Auch einige Revolving-Kreditkarten – zum Beispiel die Visa von Barclays oder die Mastercard Gold der TF Bank* – bieten unbegrenzt kostenlose Bargeldauszahlungen an. Hier sollten Verbraucher allerdings darauf achten, dass sie nicht in die Teilzahlung rutschen und Zinsen bezahlen müssen.
Wer ohnehin eine neue Bank sucht und keine Probleme mit den Banking-Apps hat, kann die Debit-Kreditkarte von Revolut in Betracht ziehen. Für exklusivere Vorteile wie Versicherungen eignen sich erst die kostenpflichtigen Kontomodelle. Die N26-Bank sowie die C24 arbeiten ebenfalls mit diesem System und sind Alternativen.
+++ viele Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite Kreditkarte +++
- 1822direkt-Kreditkarte
- Postbank-Kreditkarte
- Kreditkarte von Bank Norwegian
- „Gebührenfrei Mastercard Gold“ Advanzia Bank
- Payback American Express Kreditkarte
- Visa Card Extra Berliner Sparkasse
- Mastercard Gold der TF Bank
- Kreditkarte von Trade Republic
- Kreditkarten von Visa
- Kreditkarten von Mastercard
- Kreditkarten (Charge) mit monatlicher Abbuchung
- Kreditkarte (Visa) von Amazon
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