Fridays for Future: Das sind die Forderungen an die zukünftige Regierung

Berlin. Die Aktivisten von Fridays for Future wollen die Parteien zu mehr Klimaschutz verpflichten und nennen konkrete Maßnahmen. 2024 war laut dem Deutschen Wetterdienst das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zeitgleich werden Extremwetterereignisse, wie die verheerenden Unwetter in Spanien, immer wahrscheinlicher. Angesichts der sich zuspitzenden Lage will die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) den


Berlin. Die Aktivisten von Fridays for Future wollen die Parteien zu mehr Klimaschutz verpflichten und nennen konkrete Maßnahmen.

2024 war laut dem Deutschen Wetterdienst das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zeitgleich werden Extremwetterereignisse, wie die verheerenden Unwetter in Spanien, immer wahrscheinlicher. Angesichts der sich zuspitzenden Lage will die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) den Druck auf die zukünftige Bundesregierung erhöhen, die bereits in wenigen Wochen neu gewählt wird. Zu diesem Zweck wurden sechs Forderungen aufgestellt, die am Donnerstagmorgen in Berlin vorgestellt wurden. Weiterhin informierten die Aktivistinnen und Aktivisten über den nächsten großen Klimastreik und weitere Protestformen in Berlin.

„Gerade bei der Union erleben wir massive Verantwortungslosigkeit, die am Ende mehr Klimakrise und fossile Kostenfallen bedeuten, indem man Menschen abhängig macht von Gasheizungen und Verbrenner-Autos, die perspektivisch nur teurer werden“, erklärte Aktivistin Carla Reemtsma. Doch auch SPD und Grüne kamen in der FFF-Bewertung nicht gut weg – Letzteren wird gar vorgeworfen, einen Kuschelkurs mit der Gas-Lobby zu fahren. „Wir lassen uns nicht verarschen von Politikern, die uns plötzlich erzählen wollen, Klimaschutz sei egal“, so Reemtsma verärgert. „Klimaschutz muss ein zentrales Thema in diesem Wahlkampf sein.“ Es brauche „mutige Maßnahmen“, die die Klimaschutzbewegung in sechs Forderungen subsumiert hat.

Mit diesen sechs Forderungen will FFF die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz verpflichten

Unter dem Motto „Wir haben ein Recht auf Zukunft“ verlangen die Aktivistinnen und Aktivisten, Emissionen konsequent zu reduzieren, um bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Deutschland habe aufgrund der Tatsache, dass es jahrzehntelang zur Verschärfung der Klimakrise beigetragen habe, die Verantwortung, global bei der Emissionsreduzierung voranzugehen.

2035 ist auch dahingehend ein besonderes Jahr, da FFF fordert, bis dahin aus Erdgas auszusteigen. Der fossile Energieträger werde „fatalerweise weiterhin als vermeintliche Zukunftstechnologie propagiert“, wie es im Forderungskatalog heißt. Es brauche einen geordneten Plan, wie der Ausstieg gelingen könne – die Versorgung mit verflüssigtem Erdgas, das tiefgefroren an deutschen Häfen ankommt, an sogenannten LNG-Terminals, stockt derzeit, dennoch wird am Ausbau der Infrastruktur festgehalten.

LNG-Terminal Wilhelmshaven
Blick auf die Baustelle für einen Anleger, der für ein zweites LNG-Terminal benötigt wird. (Archivbild) © DPA Images | Sina Schuldt

Die Klimaschutzbewegung betont immer wieder den sozialen Aspekt einer klimaneutralen Transformation und fordert daher eine Mobilitäts- und Wärmegarantie für alle, etwa in Form von Investitionen in Schiene und Wärmepumpen. „Ein klimafreundliches Leben darf keine Frage des Geldbeutels sein“, sagte FFF-Aktivist Pit Terjung. Gleichzeitig sollten Superreiche höher besteuert werden, um die Transformation mit zu finanzieren, wie es in der fünften Forderung heißt.

Zuletzt schlägt FFF einen Fond vor, der einerseits Hilfe im Katastrophenfall, andererseits eine finanzielle Stütze für Klimaanpassungsmaßnahmen bieten soll. Das Geld für diesen Topf solle durch Besteuerung fossiler Unternehmen finanziert werden.

Auch interessant

Politiker mit provokanten Plakaten konfrontieren

Um den Klimaschutz im Wahlkampf stärker in den Vordergrund zu rücken, werde man an Parteitagen anwesend sein, wie bei dem der Sozialdemokraten am Sonnabend in Berlin. Dort wollen sie Parteimitglieder mit provokanten Plakaten konfrontieren und fragen, wie sie die im Wahlprogramm festgeschriebene Klimaneutralität konkret erreichen wollen. Auf diesen steht etwa die Frage „Warum muss Oma das Klima zerstören?“. Beim AfD-Parteitag beteilige man sich an Protesten, bei denen FFF nicht federführend sei.

Morgenpost der Chefredaktion

Die ersten News des Tages sind Chefsache: Täglich um 6.30 Uhr schreibt Ihnen die Chefredaktion.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Auch wolle man Spitzenpolitik in Podiumsdiskussionen konfrontieren. Am 14. Februar organisiert FFF darüber hinaus einen bundesweiten Klimastreik, auch in Berlin. Diese Protestform ist weiterhin das schärfte Schwert, so Aktivist Pit Terjung.