Am 17. Dezember war es so weit. Mit Noa-Lynn van Leuven betrat erstmals eine Transfrau die Bühne der Darts-WM. Die Niederländerin zeigte in ihrem Erstrundenmatch eine gute Leistung, am Ende aber musste sie sich ihrem Landsmann Kevin Doets mit 1:3 geschlagen gegeben.
Nun, ein paar Wochen nach dem Auftritt, hat die 28-Jährige via Instagram angekündigt, eine Auszeit vom Dartssport zu nehmen. Hintergrund dafür sind offenbar die Anfeindungen, die es in den vergangenen Monaten immer wieder gegen sie ab. In London bei ihrem Auftritt im legendären Alexandra Palace hatten die Zuschauer ihre teils guten Leistungen in der Partie honoriert.
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Im März des vergangenen Jahres hingegen hatte zwei ihrer Teamkolleginnen – Anca Zijlstra und Aileen de Graaf – das niederländische Nationalteam aus Protest verlassen. Zudem äußerte die ehemalige Weltranglistenerste Deta Hedman öffentlich Kritik an der Teilnahme von Trans-Spielerinnen bei Frauen-Turnieren.
„Geistige Gesundheit in den Vordergrund stellen“
Via Instagram berichtete van Leuven nun, dass sie seit Monaten zu kämpfen habe. „Leider habe ich nicht meine besten Spiele gemacht. Die Wahrheit ist, dass mein Kopf schon seit einiger Zeit nicht mehr am richtigen Platz ist. Ich kämpfe schon seit Monaten mit meiner mentalen Gesundheit, jedes Mal, wenn ein Turnier ansteht“, schrieb sie.
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Und weiter: „Ich habe versucht, es zu verdrängen, aber dieses Mal ist es mir nicht gelungen. Sich auf den Dartsport zu konzentrieren, während alte Traumata aus den Ereignissen des letzten Jahres wieder aufflammen, funktioniert nicht. Es ist an der Zeit, meine geistige Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und daran zu arbeiten, dass es mir besser geht.“
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Van Leuven aber ließ wissen, dass dies nicht das Ende ihrer Karriere beziehungsweise ihrer Reise sei, wie sie es formulierte. Es sei nur ein Schritt zurück, um vorwärtszukommen. „Danke an alle, die mich auf meinem Weg unterstützt haben – ich weiß das mehr zu schätzen, als ich in Worte fassen kann.“
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Luke Littler hatte sich am Ende des WM-Turniers im Finale gegen van Leuvens Landsmann Michael van Gerven mit 7:3 behauptet – und im Alter von gerade mal 17 Jahren den WM-Titel gewonnen.