BVG-Streik in Berlin: Unternehmen weist Verdi-Forderungen zurück

Berlin. Bislang hat die BVG die Forderungen der Gewerkschaft nicht kommentiert. Jetzt macht die Personalvorständin eine klare Ansage. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben die Forderungen der Gewerkschaft Verdi für die bevorstehende Tarifrunde zurückgewiesen. „Die aktuelle Verdi-Forderung ist nicht finanzierbar“, sagte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe der Deutschen Presse-Agentur. „Ich glaube, das ist für die Gewerkschaft auch keine


Berlin. Bislang hat die BVG die Forderungen der Gewerkschaft nicht kommentiert. Jetzt macht die Personalvorständin eine klare Ansage.

Die Berliner Verkehrsbetriebe ( BVG) haben die Forderungen der Gewerkschaft Verdi für die bevorstehende Tarifrunde zurückgewiesen. „Die aktuelle Verdi-Forderung ist nicht finanzierbar“, sagte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe der Deutschen Presse-Agentur. „Ich glaube, das ist für die Gewerkschaft auch keine Schock-Erkenntnis, sondern das wird Verdi bewusst sein.“ Man werde sich während der Verhandlungen aufeinander zubewegen müssen. 

Auftakt der Tarifverhandlungen ist am Mittwoch (15. Januar). Ein zeitnaher Warnstreik wird mit der klaren Positionierung der BVG immer wahrscheinlicher. „Sollte die Arbeitgeberseite sich nicht bewegen, dann wird es tatsächlich zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt

BVG ist optimistisch, eine Lösung zu finden

Verdi geht mit mehreren Forderungen in die Tarifrunde. Die Monatsgehälter sollen um 750 Euro aufgestockt werden. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen. Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben auf 250 Millionen Euro jährlich. 2023 lagen die Personalkosten bei der BVG laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro. 

Die BVG-Vorständin für Personal und Soziales Jenny Zeller-Grothe hat die Forderungen der Gewerkschaft zurückgewiesen.
Die BVG-Vorständin für Personal und Soziales Jenny Zeller-Grothe hat die Forderungen der Gewerkschaft zurückgewiesen. © dpa | Sebastian Gollnow

Die Berliner Verkehrsbetriebe hatten die Forderungen seit Monaten unkommentiert gelassen. Zeller-Grothe sagte der dpa nun: „Wenn man sich die Lage des Landes, aber auch der BVG anguckt: Da liegen wir weit auseinander. Wird es trotzdem eine Lösung geben? In jedem Fall.“

Letzte Entgeltrunde war noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs

Die Vorständin räumte zugleich ein, dass man beim Thema Entgelt Nachholbedarf habe – „auch, weil in den letzten Runden der gemeinsame Fokus auf der Reduzierung der Arbeitszeit lag“. Hier sei die BVG mit einer 37,5-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich Branchenführerin. Die letzte Entgeltrunde war noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation

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Für die Verhandlungen sind nach Verdi-Angaben bis zum 10. April sechs Termine angesetzt. Nach dem Auftakt soll es am 31. Januar weitergehen. Parallel laufen auch die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen.

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Verdi hatte den öffentlichen Personennahverkehr in Berlin bereits im vergangenen Jahr zweimal weitgehend lahmgelegt. Damals verhandelte die Gewerkschaft mit der BVG für die rund 16.000 Beschäftigten des Nahverkehrsunternehmens nicht über eine Entgelterhöhung, sondern um die Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber und Gewerkschaft einigten sich im April unter anderem auf mehr Wendezeit zwischen den Routen, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage.