1. FC Union Berlin: Präsident Dirk Zingler attackiert DFB-Kontrollausschuss nach Urteil

Mit einem Schal in den Farben seines Klubs stand er am Samstagnachmittag auf dem Rasen im Stadion von Heidenheim – und äußerte sich im Interview mit Sky ausführlich. Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union Berlin, wurde vor der Partie beim 1. FC Heidenheim noch einmal auf das Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes


Mit einem Schal in den Farben seines Klubs stand er am Samstagnachmittag auf dem Rasen im Stadion von Heidenheim – und äußerte sich im Interview mit Sky ausführlich. Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union Berlin, wurde vor der Partie beim 1. FC Heidenheim noch einmal auf das Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom vergangenen Donnerstag angesprochen.

Nach dem Feuerzeug-Wurf gegen Bochums Torwart Patrick Drewes wurde das 1:1 vom 14. Dezember in ein 2:0 für den VfL umgewandelt. Union hat Einspruch eingelegt.

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Mit scharfen Attacken gegen den DFB-Kontrollausschuss um Chefankläger Anton Nachreiner sowie Rivale VfL Bochum hat Zingler den Einspruch gegen die Niederlage am grünen Tisch begründet. Zugleich ließ der Klubchef durchblicken, dass einige Liga-Rivalen beim Gang vor das DFB-Bundesgericht ihr Interesse signalisiert hätten, als Nebenkläger aufzutreten.

„Dann wird auch gern ein Schiedsrichter geopfert“

Der Kontrollausschuss mit Herrn Nachreiner an der Spitze habe „mal wieder ein politisches Exempel statuieren“ wollen, sagte Zingler: „Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Dann wird auch gern mal ein Schiedsrichter geopfert.“

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VfL-Torhüter Drewes war in der Partie in Berlin durch ein Feuerzeug am Kopf getroffen worden und konnte nach der rund 25-minütigen Unterbrechung nicht weiterspielen.

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Es habe im Ermessen von Schiedsrichter Martin Petersen gelegen, das Spiel fortzusetzen. „Wenn man live erlebt hat, wie Herr Petersen aggressiv unter Druck gesetzt wurde vom Kontrollausschuss, doch zuzugeben, dass er einen Fehler gemacht hat“, so Zingler.

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Er sagte zudem: „Wenn wir dahin kommen, dass der Kontrollausschuss die Schiedsrichter unter Druck setzt … Deshalb habe ich gesagt: Dieses Urteil ist ein Skandal“, sagte Zingler. Wenn der Schiedsrichter einen Fehler gemacht habe, dann müsse das Spiel wiederholt werden, so der Union-Präsident.

Das Urteil, sagte Zingler ebenso, „verstößt ja gegen die eigene Rechtsordnung des Deutschen Fußball-Bundes, also sie verstoßen gegen ihre eigenen Regeln. Am Donnerstag ist ja verhandelt worden, ob der Schiedsrichter das Spiel zu Recht oder nicht zu Recht fortgesetzt hat. Es war gar keine Ermittlung gegen uns.“

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Zingler attackierte in dem Gespräch auch die Bochumer. „Dass Bochum den Vorgang nutzt, um sich sportlich einen Vorteil zu verschaffen, das finde ich einen unfairen Skandal.“ Man müsse den Sport, den Fußball schützen. „Da soll sich Bochum an die Nase fassen. Da haben sie nicht fair gespielt“, sagte Zingler. Es bestehe nun die Gefahr, dass permanent Spiele abgebrochen werden.

Laut Zingler hätten sich einige Rivalen im Abstiegskampf bei ihm gemeldet. „Die haben gefragt, ob sie mit einsteigen können, ob sie als Nebenkläger auftreten können“, sagte der Klubchef mit Blick auf die folgende Verhandlung vor dem DFB-Bundesgericht. Um welche Vereine es sich handelt, wollte er nicht verraten. „So viele gibt es da unten nicht.“